Treffpunkt war am Samstag 09. Juli gegen 08.30 Uhr am Feuerwehrhaus, wo die Eltern mit Ihren kleinen Feuerwehrfrauen und Männern samt Gepäck zum Dienstbeginn ankamen. Um 08.45 Uhr wurde sich vor der Fahrzeughalle versammelt um die Fahrzeugbesatzungen einzuteilen. Anschließend machte sich die Mannschaft mit den Fahrzeugen und den Geräten vertraut, damit im Einsatzfalle alles funktioniert und vollständig ist. Die erste Ausbildungsstunde an diesem Morgen wurde von DLRG Ortsgruppe Hamm/Sieg übernommen. Diese war mit einem Mannschaftswagen und ihrem Rettungsboot ans Feuerwehrhaus gekommen. Die beiden Ausbilder stellten ihr Fahrzeug und das Boot vor und gaben Einblick in Ihre Aufgaben.
Gerade als die Ausbildungsstunde beendet war, ertönte der Alarmgong in der Halle. „Wasserrettung am Waldschwimmbad Thalhauser Mühle“, hieß es in der Durchsage. Dort sollte ein Boot außer Kontrolle geraten sein. Personen waren in Gefahr. In Windeseile packten alle Ihre Sachen und besetzten die Fahrzeuge. Am Einsatzort angekommen, stiegen je zwei Retter des DLRG und der Jugendfeuerwehr in das Rettungsboot und eilten den Verunglückten zur Hilfe. Die übrige Mannschaft bereitete den Rettungsplatz vor, wo Krankentragen und Erste-Hilfe-Material bereitgestellt wurden. Nach erfolgreicher Rettung wurden die Verletzten an den „Rettungsdienst“ zur weiteren Behandlung übergeben.
Kurze Zeit später erreichte der nächste Notruf die Jugendfeuerwehr. In Roth befand sich eine hilflose Person hinter einer verschlossenen Tür. Der Zugang zum Gebäude konnte zügig über ein Fenster hergestellt werden. Nach dem Öffnen der Eingangstüre war der Einsatz für den Feuerwehrnachwuchs beendet. Zurück am Gerätehaus wurde mit „Chefkoch“ Simon Bröcker das Mittagessen zubereitet. Die freie Zeit nach dem Essen nutzten die Jugendlichen zum Spielen.
Nach einer kurzen Pause folgte schon der nächste Alarm. Personenrettung aus einer Scheune in Breitscheidt lautete die Meldung. Umgehend wurden Fahrzeuge besetzt um zügig den Einsatzort anzufahren. Am Unglücksort angekommen musste eine Person aus dem Obergeschoss gerettet werden. Da aus Platzgründen die Rettung über die Drehleiter nicht möglich war, musste der Verletzte mittels Schleifkorbtrage und Leitern transportiert werden. Der Einsatzleiter, Jugendfeuerwehrwart Nico Urban, war mit der Anspruchsvollen Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden.
Der nächste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Einen größeren Flächenbrand mussten die Nachwuchskräfte im Industriegebiet von Hamm löschen. Sie nutzen dafür die Waldbrandpatschen um die Ausbreitung des Feuers auf den Wald zu verhindern. Parallel wurde ein Löschangriff vom Tanklöschfahrzeug aufgebaut. Mit der Wärmebildkamera wurden versteckte Glutnester gesucht. Erst danach war der Einsatz beendet.
Zum Abschluss stand noch das Thema Drehleiter auf dem Ausbildungsplan. Leider wurde diese durch einen starken Regenschauer unterbrochen und kurz danach hieß es erneut: „EINSATZ“. Ein Baum hatte dem starken Regenschauer nicht standgehalten und stürzte auf die Straße. Mit dem neuen Mehrzweckfahrzeug (MZF 3) der Wehr fuhr man die Einsatzstelle an und beseitigte einen kleinen Baum mit der Bügelsäge. Danach wurde die Fahrbahn gereinigt und konnte zurück zum Feuerwehrhaus. Dort wartete schon das leckere Abendessen auf die Nachwuchsretter. Die großen Kameraden hatten schon den Grill vorbereitet und die ersten Würstchen konnten direkt verspeist werden. Dazu gab es Salat und Brötchen.
Frisch gestärkt folgte ein weiterer Einsatz an diesem Tag. Auf dem Gelände des Bauhofs in Etzbach war ein Gebäude in Brand geraten und stand bei Eintreffen schon in Vollbrand. Umgehend wurden Schläuche ausgerollt, die Strahlrohre angeschlossen und schon hieß es: „Wasser Marsch“. Die Wasserversorgung zu den Tanklöschfahrzeugen musste aus dem öffentlichen Hydrantennetz hergestellt werden. Dafür wurde eine 100 Meter lange Schlauchleitung verlegt. Durch den massiven Löschangriff über mehrere Strahlrohre konnten die Kräfte der Jugendfeuerwehr eine Ausbreitung des Feuers auf weitere Gebäudeteile verhindern. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die Abendstunden. Nach der Rückkehr ins Gerätehaus konnte man in den strahlenden Augen der Kinder erkennen, dass dieser Tag wohl lange in Erinnerung bleiben wird. Trotz aller Freude mussten jetzt die Schläuche gewaschen und aufgehangen werden. Unterstützung bekamen sie natürlich von Gerätewart Mirko Heuser und weiteren Helfern.
Die Nacht verbrachten die Jugendlichen ruhig und zum Glück ohne Einsätze im Schulungsraum. Am frühen Sonntagmorgen wurden sie jedoch unsanft geweckt. Die Brandmeldeanlage im Einkaufszentrum von Hamm hatte ausgelöst. Schnell wurde der Schlafanzug gegen die Einsatzkleidung getauscht und so konnten nach kurzer Zeit alle Fahrzeuge besetzt und der Einsatzort anfahren werden. Beim Eintreffen stellte sich schnell heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Also schnell zurück zum Feuerwehrhaus, da dort schon das Frühstück wartete.
Jugendfeuerwehrwart Nico Urban zeigte sich mit dem Ablauf des ersten „Berufsfeuerwehrtag“ der Hämmscher Jugendfeuerwehr sehr zufrieden. Er bedankte sich zum Abschluss bei allen Beteiligten und Unterstützern. Die Kosten für die Verpflegung übernahm der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hamm/Sieg e.V..